Juni 2017. Es sind Pfingstferien. Es sind die ersten Pfingstferien, wo die Kinder ohne mich sind und ich ohne sie. Verheult sitze ich auf meiner neuen Dachterrasse und frage mich, ob ich wirklich weiter als „Unternehmer- Persönlichkeit“ weitermachen kann oder nicht. Ich zweifle tatsächlich an mir. Die letzten Monate haben arg meinem Selbstwert zugesetzt. Denn ich weiß auch und da möchte ich keine Realitätsverweigerin sein, dass in meinem Business Persönlichkeit zählt, eine authentische Persönlichkeit. Ohne sie kann man kein wahrhaftiges Herzensbusiness aufbauen, von dem man leben kann. Meine Gedanken kreisen um Geld, um Persönlichkeit, um Glück… hängt all das zusammen und wenn wie?

GELD & PERSÖNLICHKEIT

Sehr viele Menschen sind davon überzeugt, dass das Geld nichts mit ihrer Persönlichkeit zu tun hat. Dem ist aber nicht so! Geld und Persönlichkeit sowie beruflicher und finanzieller Erfolg, hängen eng mit einer hohen persönlichen Lebensqualität zusammen. Sinkt die Lebensqualität, sinken die Chancen für dauerhaften Erfolg und finanziellen Wohlstand. Viele Forscher beschäftigen sich damit, wie unter anderem Petra Bock. Petra Bock ist Autorin, Rednerin und Coach. Sie hat wahnsinnig gute Bücher geschrieben. In ihrem Buch „Nimm das Geld und freu dich dran.“ ist sie zu folgendem Fazit gekommen:

“Wenn Persönlichkeit ein wesentlicher Faktor für finanziellen Erfolg ist, ist sie der Schlüssel zu authentischem Wohlstand”

Und tatsächlich: Die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit und an eigenen Denk- und Verhaltensmustern führt in den meisten Fällen bereits nach kurzer Zeit zu einer nachhaltigen positiven Veränderung auf dem eigenen Bankkonto. Besonders für Selbstständige, Freiberufler und Unternehmer ist das von hoher Relevanz.” (Petra Bock)

Was ich für mich daraus lernen durfte: Für unser Seelenleben ist es wichtig, dass wir uns treu bleiben und dass wir ganz bei uns sind. Wir sind eine rundum vollkommene und liebenswerte Persönlichkeit, die es nicht nötig hat, sich kleiner oder größer dazu- stellen. Vielmehr geht es darum, die eigene Persönlichkeit zu leben und nicht im Schatten anderer Persönlichkeiten zu stehen. Es geht darum, die eigene Persönlichkeit in voller Größe strahlen zu lassen – mit allen Facetten, die sie hat. Im Streben nach Perfektion hab ich meine Persönlichkeit ganz „überpinselt“. In diesen Ferien fand ich wieder Zugang zum echten und wahren Ich. In diesen Pfingstferien trieb mich auch die Frage um, wie viel Geld wir eigentlich zum „glücklich“ sein bräuchten. Macht Geld über- haupt glücklich? Bisher war ich in der glücklichen Lage, mir über beides nicht groß Gedanken machen zu müssen, beides war in der Vergangenheit da.

GELD & GLÜCK

Macht Geld eigentlich glücklich? Dazu gibt es viele unterschiedliche Ansätze und Glaubenssätze. Es gibt sogar einen kollektiven Glaubenssatz: Denn die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, dass mehr Geld auch mehr Glück bedeutet. Viele Jahre glaubte man an den Eastermin Paradox, welcher besagt, dass mehr Geld Menschen sehr wohl glücklicher macht – allerdings nur bis zu einem gewissen Einkommen. Die Psychologin Elizabeth Dunn und der Professor für Marketing an der Harvard Business School haben sich genau mit der These auseinandergesetzt. Sie haben festgestellt, dass der Zusammenhang zwischen der Einkommenshöhe und der Zufriedenheit nur scheinbar sei: Ab einer gewissen Einkommenshöhe fügt zusätzliches Einkommen der Zufriedenheit nichts mehr hinzu. Bei dem Streben nach Glück versuchen aber auch sehr viele Menschen mehr Geld zu verdienen, denn der Glau- benssatz „Je mehr man verdient, desto mehr kann man sich leisten.“ treibt sie an. Und eine andere Studie aus dem Jahr 2013 bestätigt wiederum dies, weil die Ergebnisse zeigten, dass Menschen je wohlhabender sie sind, auch glücklicher seien.

Was ich für mich daraus lernen durfte: Es obliegt einem jedem, wie viel Geld glücklich macht. Kein Geld zu besitzen, kann nicht glücklich machen. Ich würde es als „Leben am Limit“ bezeichnen, da Geld sicher in vielen Punkten freier macht und man für viele Glücksmomente sorgen kann. Aber auch da ist es wieder einmal von Bedeutung für was wir das Geld einsetzen. Welche Summe X zu deinem persönlichen Glück beiträgt, darfst du ganz für dich definieren. Da gibt es kein „richtig“ oder „falsch“- kein „zu viel“ oder „zu wenig“.

Schon im März 2017 traf ich Entscheidungen. Entscheidungen, die auch andere Menschen- nämlich meine Kinder mittragen mussten. Ob sie wollten oder nicht. So kam es auch, dass ich bei jeder größeren Entscheidung einen 5 Tonnen Stein in der Magengegend verspürte. Die Entscheidungen hatten jetzt eine andere Gewichtung – oder kam es mir nur so vor? Früher war ich doch stolz behaupten zu können, wie entscheidungsfreudig ich sei…

GELD & ENTSCHEIDUNGEN

Schlechte Nachrichten für Entscheidungsdrückeberger: Entscheidungen gehören zu unserem Alltag an einem durchschnittlichen Tag bis zu 100.000 Entscheidungen und davon etwa 20 000 Blitzentscheidungen! treffen. Professor Gerhard Roth, Direktor am Institut für Hirnforschung der Uni Bremen beschäftigt sich mit Entscheidungen unter Zeitdruck. Und klar ist: wer Erfolg im Business haben möchte, kommt nicht drum herum, auch schwerwiegende Entscheidungen mal schnell zu treffen. Da nützt einem diese ganze „vor sich herschieben“ nix.

WENN AUS „SPÄTER“ EIN „NIE“ WIRD UND DER TATSÄCHLICHE PREIS FÜR DIESE ENTSCHEIDUNG

Warum nutzen nur so wenige Menschen die Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen? Das Wort Ressource bedeutet so viel wie Quelle. Und wir Menschen haben einige dienliche Quellen, die wir nutzen können, um unsere Ziele zu erreichen. Ressourcen sind unterschiedlicher Natur. Sie können ein materielles oder ein immaterielles Gut wie zum Beispiel unsere Fähigkeiten, unser Geld oder unsere Zeit etc. sein) Warum aber nutzen nur so wenige Menschen die Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen? Meiner Erfahrung und den Beobachtungen nach, sind es hauptsächlich drei Gründe: 1. Aus Kostengründen! 2. Aus Angst! und 3. Weil die Dringlichkeit noch nicht spürbar ist! Der Schmerz ist noch nicht groß genug! Genau genommen ist es ein Zusammenwirken dieser drei Kräfte, die sich ganz negativ auf uns aus- wirken können.

Gehirnlogik/ Hintergrund: In Sekundenschnelle nehmen wir zu 90% auf unbewusster und zu gut 10% auf bewusster Ebene eine „Mittel- Zweck- Erfassung vor. Diese dient der Dienlichkeitseinschätzung, die wir für unsere Entscheidungsfindung benötigen. Aber Vorsicht: Manchmal kommt es zu Verzerrungen – zu den sogenannten Bias (Fehlern). Sie entstehen, weil die Filter, die wir zur Entscheidungsfindung nutzen, uns den klaren Blick trüben. In diesen Filtern spielen Angst, Geldknappheit etc. eine Rolle. Was sind die Konsequenzen? Wenn wir es vorziehen, uns auf ein „später“ einzulassen, nehmen wir in schon jetzt in Kauf, dass daraus ein „nie“ werden kann. Beides ist aus meiner Sicht, je nachdem worum es geht, fahrlässig bis hin zu grob fahrlässig.

Wie entscheidungsfreudig bist du? Was “kostet” es dich, wenn Entscheidungen nicht getroffen – sondern auf der langen Bank hin und her geschoben werden?! Finanziell gesehen… zeitlich betrachtet… auf das Wachstum gesehen betrachtet… und wie sieht die Situation in 1 Jahr aus, wenn alles so bleibt und wie wird es höchstwahrscheinlich aussehen könnte, wenn man Entscheidungen trifft?!

Beachte! Auch nichts zu tun, nichts zu entscheiden, ist eine Entscheidung! An der These „Geldprobleme entstehen dadurch, dass keine oder nur schlecht Entscheidungen getroffen werden.“ ist wirklich etwas dran. Denn

„Wer keine Entscheidung trifft, hat dennoch entschieden.“

So gesehen ist Geld ein toller Spiegel für das, was wir tun.

P.S.: Diese Zeilen sind aus meinem Buch “Moneyflow” an dessen 2. Auflage ich aktuell sitze 🙂 Trag dich in meinen Newsletter ein, wenn du mehr erfahren möchtest.

 

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